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Ein Sommergruß und eine Geschichte über den ersten Atemzug und deine Geburt

Hallo Du Liebe,

wie geht es Dir? Wie erlebst Du diese Zeit und den Sommer?

Während ich hier sitze mit Blick in die Berge, noch erfüllt von den wunderschönen Vollmondbildern im Himmel und den Energien der letzten Nacht,

ich dem Regen zuhöre, der der Erde so gut tut und Lilly, die Katze des Hauses, in dem ich gerade meine SommerZeit verbringe energisch maunzt und gestreichelt werden möchte, spüre ich noch einmal hinein in die Begleitungen der letzten Tage.

Eine davon war so besonders, dass ich heute ein bisschen davon mit Dir teilen möchte.

Meine Klientin erzählte mir, wie schwer sie sich mit dem Atmen tut, und wie anstrengend sie selbst eine leichte Vagus Nerv regulierende Atemübung empfindet.

Das war der Ausgangspunkt unserer Reise in ihren Körper, und er führte uns immer weiter zurück, bis zu ihrem ersten Atemzug nach der Geburt.

Dieses Thema begegnet mir immer wieder, doch gestern wurde mir noch einmal bewusst, wie prägend diese Erfahrung für uns alle ist.

Solange wir im Körper unser Mutter schwimmen und durch die Nabelschnur versorgt werden, sind wir vollkommen synchronisiert mit unserer Mutter und ihrem Atemrhythmus.

Eine Rundumversorgung sozusagen.

Mit der Reise hinaus, dem geboren werden, verlassen wir diesen Raum. Und aus der Einheit, dem Versorgtsein erfolgt nun, nach Verlassen des Körpers unserer Mutter,  eine neue Ebene und Realität für uns und unseren Körper.

Wir müssen nun alleine atmen.

Im Idealfall verläuft die Geburt friedlich, wir werden empfangen von den sicheren Händen einer Hebamme, werden eingehüllt in warme Tücher damit unser Körper Zeit hat sich an die Temperatur da draussen in der Welt zu gewöhnen, wir werden auf den Bauch unserer so vertrauten Mutter gelegt, und beginnen langsam ihren Geruch einzuatmen, unsere Lungen lernen so ganz friedlich das Atmen während die Nabelschnur, die uns so lange verbunden hat auspulsieren darf, und erst danach getrennt wird. So geschieht der Wechsel vom im Uterus beatmet sein zu einem für uns neuen, eigenen Atem auf natürliche Weise. So entdecken wir unseren ureigenen Atem.

 

 

 

Doch im Falle meiner Klientin und bei vielen von uns ist hier manches anders gelaufen.

Wehen werden oft künstlich eingeleitet, und erzeugen für Mutter und Kind durch chemische Cocktails Stress, oft werden die Kinder durch Saugglocke oder Zangen heraus“gezerrt“.

All dies wäre eigentlich schon mehr als genug an Stress, doch dann kommt die Kälte und das hochgehalten werden, manchmal auch geschüttelt werden, und wenn das nicht reicht bis zum ersten Schrei, bekommt man auch noch einen Klaps/Schlag auf den nackten frierenden Körper um medizinisch betrachtet endlich eine Atmung in Gang zu setzen. Der befreiende, erleichterte Satz „Prima, das Kind atmet und lebt… alles ist gut“ beruhigt erstmal alle Erwachsene im Raum.

Doch was ist das für eine Erfahrung für das Kind?

Der erste Atemzug wird quasi durch eine Art Schock erlebt. Ein Erstarren, Atem anhalten und dann schliesslich schreien, weil das alles einfach zu viel ist. Dieser Schrei ist selten ein entspannter Atemzug sondern eher ein Ausdruck von Schock, Stress.

Im Falle meiner Klientin begann jedes Atmen mit einer Art Stress, Erstarrung im System, das war ihre Speicherung in den Körperzellen.

Vielleicht kennst Du das auch?

Die Lösung bestand darin, immer weiter zurückzugehen, bis zu dem Zeitpunkt vor der Geburt und nun mit jeder Faser ihres Seins und ihres Körpers eine neue Geburt zu erleben, eine Geburt wie sie sich diese im tiefsten Herzen gewünscht hat.

Nun konnte ihr System eine neue Erfahrung erleben, sich einschwingen, pendeln. Ihre Bronchien wurden weiter, der Brustkorb entspannte sich, dehnte sich aus, der Atem wurde tiefer…

Ihr Körper wusste genau, wie er das macht, eine Anbindung an eine URMatrix von Geburt sozusagen, die in unseren Zellen gespeichert ist. Dadurch wurde sie wieder  verbunden und konnte zum ersten Mal ihren eigenen Atem als ein natürliches „Das Leben atmet in mir“ erfahren.

Wir lösten auch noch die Speicherung des Atemrhytmus ihrer Mutter aus ihren Zellen, so dass auch hier eine gesunde Trennung erfolgte, die für beide heute als Mutter und Kind wichtig ist.

Für meine Klientin war es eine tiefe Erfahrung, die sich nun  immer tiefer in ihrem Körper einschwingt und eine neue Regulation ermöglicht. Das Atmen danach war für sie so viel entspannter, freier.

 

 

 

 

Freiheit waren ihre Worte. Danke.

Unsere Geburt ist enorm prägend für uns und unser weiteres Leben.

Lösen wir im Laufe unseres Lebens diese Stressspeicherungen nicht aus unseren Zellen, laufen sie weiterhin automatisch in unserem System ab. So wiederholen sich zum Beispiel auch oft die eigenen Geburserfahrungen , oder die unserer Mütter bei uns, wenn wir selber gebären.

Doch zum Glück haben wir die Möglichkeit neue Wege zu gehen, und wir können altes Trauma  entlassen, für uns, unsere Ahninen und unsere Kinder.

Für mich ist es jedesmal ein Geschenk, Frauen vor oder während ihrer Schwangerschaft, Geburt begleiten zu dürfen um diese Speicherungen zu er-lösen, damit Altes sich nicht wiederholen muss.

Was für ein Segen.

 

Und Du. Wie geht es Dir beim Lesen dieser Zeilen? Schwingt etwas in Dir an, geht in Resonanz?

Das kann der eigene Atem sein, oder andere Stellen in deinem Körper, andere Themen die in deinem Leben wirken und sich melden.

Vielleicht atmest Du ersteinmal damit. Und wenn Du möchtest, dann begleite ich Dich sehr gerne sanft und traumasensibel bei deiner ureigenen Reise zu Dir selbst.

Einen schönen Sommer und Alles Liebe,

Anna

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Isabel Zimmermann

    Liebe Anna,
    so schön beschrieben!!! Ich kann die Situation so gut nachspüren und das Schöne spüren- wie es eigentlich sein sollte!
    Vielen Dank für Deine einfühlsame Begleitung,
    liebe Grüße

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